Familienforschung Egerland

Lueger (Ebmeth) Hans

Lueger (Ebmeth) Hans

männlich 1602 - nach 1685  (> 83 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Lueger (Ebmeth) Hans wurde geboren in 1602 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien) (Sohn von Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob und nicht bekannt); gestorben nach Jun 1685 in Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Story: https://boehmische-wurzeln.de/hans-lugner-1605-1685/
    • Story: https://boehmische-wurzeln.de/jacob-lugners-kinder/
    • Name: Hanntz \ Hanß \ Johann Lueger, Luger, Lugert(h)
    • Beruf: Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent; Bauer, Hopfenhändler
    • Religion: vor 1629 vermutlich evangelisch-lutherisch, ab spätestens 1629 vermutlich katholisch
    • _COLOR: 2
    • _UID: 9CCF6C67782B4311A5987A6C7F4565E66777
    • Hauskauf: 30 Jul 1629, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 94/95 und 58/59 (unterer Berghof)
    • Patenschaft: 20 Jun 1639, Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Pfarrkirche St. Katharina
    • Hausverkauf: 11 Jul 1642, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 94/95 und 58/59 (unterer Berghof)
    • Wohnort: UNTIL 1645, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien)
    • Hauskauf: 24 Apr 1645, Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent; Adresse:
      Obertiefenbach 7
    • Patenschaft: 30 Jul 1654, Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Pfarrkirche St. Katharina
    • Grundbucheintrag: 21 Jun 1655, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien)
    • Patenschaft: 14 Jan 1656, Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Pfarrkirche St. Katharina
    • Patenschaft: 20 Feb 1657, Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Pfarrkirche St. Katharina
    • Grundbucheintrag: 2 Jul 1657, Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent
    • Amtsvermerk: 21 Jul 1660, Petschau (Becov nad Teplou, Karlovy Vary, Tschechien)
    • Patenschaft: 4 Jul 1661, Schönthal (Krásné Údolí, Karlovy Vary, Tschechien)
    • Grundbucheintrag: 18 Jun 1665, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien)
    • Amtsvermerk: 7 Jun 1666, Petschau (Becov nad Teplou, Karlovy Vary, Tschechien)
    • Amtsvermerk: 7 Mrz 1667, Petschau (Becov nad Teplou, Karlovy Vary, Tschechien)
    • Patenschaft: 15 Mai 1667, Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien)
    • Grundbucheintrag: um 1680, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 14 (ab 1805: 15)
    • Grundbucheintrag: 25 Jun 1685, Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent; Adresse:
      Obertiefenbach 7
    • Amtsvermerk: 26 Okt 1699, Auerbach

    Notizen:

    Einen Hans Lugner (Hanntz oder Hanß Lueger) finden wir sowohl im Grundbuch von Neudorf als auch von Tiefenbach. Lange war nicht klar, ob der Neudorfer Hans, der 1642 den von Vater Jakob übernommenen Berghof an Martin Stowasser verkauft hat, mit dem Obertiefenbacher Hans, der 1645 einen Hof von Lorenz Zimmermann kaufte, identisch ist. Inzwischen sind eindeutige Hinweise und Belege in verschiedenen Grundbucheinträgen aufgetaucht. Sowohl im Neudorfer als auch im Tiefenbacher Grundbuch ist von den Erben des Hans Lugner die Rede, die in beiden Grundbüchern die "7 Lugertschen Erben" genannt werden. An anderer Stelle heißt es, Hans Lugner habe 7 Kinder gehabt.



    Geburt:
    Hans ist ein Sohn des Jacob Lugner aus Ebmeth. Das genaue Geburtsdatum von Hans Lugner ist nicht durch Matrikeleinträge belegbar. Er dürfte jedoch spätestens gegen 1605 geboren sein, denn im Jahr 1629 übernahm er den Hof seines Vaters Jakob, der diesen lieber abgeben als seiner lutherischen Religion abschwören wollte. Die Übernahme eines Hofs war in der Regel erst mit Volljährigkeit möglich. Ein Amtsvermerk des Jahres 1656, in dem für Hans Lueger das Alter von "in die 54 iar" beschrieben wird, sowie ein weiterer des Jahres 1660, in dem sein Alter mit 58 Jahren angegeben ist, weisen auf das Geburtsjahr 1602 hin

    Im Jahr 1629, als Hans den Drei-Achtel-Hof des Vaters an der alten Landstraße Neudorfs (im Willausenweg) übernimmt, heiratet er und erhält hierfür vom Vater ein Heiratsgeld von 40 Gulden bewilligt. Bis 1642 bewirtschaftet Hans den unteren Berghof. Am 11 Juli 1642 verkauft er den Hof, der genau 32 Jahre im Besitz der Familie gewesen ist, an Martin Stowasser. Er selbst erwirbt von dem verschuldeten Lorenz Zimmermann einen Hof in Tiefenbach (später erhält dieser die Hausnummer Obertiefenbach 6). Diesen Hof kauft er 1645 und ihn übernimmt später sein Sohn Michael.

    Name:
    Hanntz Lueger, später Hans oder auch Johann Lugner genannt, erscheint zum ersten Mal im Grundbuch für Tiefenbach des Jahres 1645.

    Beruf:
    Dass Hans Lugner u.a. aus dem Hopfenhandel sein Einkommen bezog, gibt ein Amtseintrag des Jahres 1660 bekannt. Siehe dort.

    Hauskauf:
    Als Jacob Lugner (Luger/Lueger) seiner protestantischen Religionszugehörigkeit wegen seinen gesamten Besitz in Neudorf abgeben muss, verkauft er am 30 Juli 1629 seinen Drei-Achtel-Hof mit den späteren Hausnummern 94/95 und 58/59 an seinen Sohn Hans Lugner (Lueger) zum Preis von 600 Gulden. Mit dem Hof werden 3 Pferde, 1 Kuh, 3 Kälber, 3 heurigen (diesjährigen) Kälber, 2 Ziegen, 3 Schweine und Haus- sowie Ackergerät übergeben. Im weiteren Verkauf von Haus und Grund ist vermerkt, dass der untere Berghof sich an der alten Landstraße Neudorfs, dem Willausenweg, befand.

    Die Zahlung des Kaufpreises ist wie üblich zu Lebzeiten des Verkäufers in Raten an diesen zu entrichten, wobei Schulden von den jeweiligen Raten zu tilgen sind. Nach seinem Tod gehen Zahlungen zuerst an etwaige "alte Erben" (= Geschwister und Erben des Verkäufers in seiner Generation) und danach an die "neuen Erben" (= in diesem Fall die Geschwister des Käufers Hans). Und so ist Auflage für Hans Lugner, dass dieser nach dem Tod des Vaters seine in Schönfeld wohnenden Brüder Clement und Caspar sowie die Schwestern mit ihren Ehemännern auszahlt. Die Schwestern sind: Ursula (verheiratet mit Andreas Hubl, Neudorf), Gertraud (verheiratet mit Matthias Schmiedl, Neudorf) und Susanna (verheiratet mit Johann Grünes, Neudorf, später Untertiefenbach).

    ERFOLGTE ZAHLUNGEN DES HANS FÜR DEN DREI-ACHTEl-HOF IN NEUDORF

    Martini 1629: Vater Jakob steht eine Anzahlung von 100 Gulden auf den Kaufpreis zu, von denen jedoch 40 Gulden direkt an Hans zurückgegeben werden, die für seine Heirat bestimmt sind. Weitere 30 Gulden werden als versprochenes Heiratsgut bezeichnet, wobei nicht deutlich wird, ob diese ebenfalls Hans zustehen. Und weitere 30 Gulden zahlt Hans in drei Raten an seinen Bruder Caspar Lugner.

    Martini 1631 bis 1635: Zu unterschiedlichen fünf Fristen werden jeweils 30 Gulden von Hans gezahlt. Von den insgesamt 150 Gulden gehen 55 Gulden in drei Raten an den Bruder Clement Lugner in Schönfeld. Der Vater Jakob selbst erhält 95 Gulden, bezeugt in seinem Namen von "Peter Roth dem Jüngeren [in Schönfeld] und von Matthes Lueger".

    Martini 1636: Hans zahlt 30 Gulden. Davon erhält der Vater zu unterschiedlichen Zeiten insgesamt 11 Gulden und den Rest von 19 Gulden erhält Peter Roth, der Jüngere, der diese dem Jacob Lugner "geständig zugestellt". Dieser Peter Roth lebt in Schönfeld und scheint ein Verwandter zu sein.

    Martini 1637: Hans zahlt 30 Gulden an seinen Vater Jacob.

    Martini 1638 bis 1643: Hans zahlt ca. 180 Gulden an seine Geschwister und weitere Personen wie folgt:
    - Clement Lugner in Schönfeld erhält ein Heiratsgeld von 20 Gulden.
    - Ursula Lugner, verheiratete Hubl in Neudorf, erhält ein Heiratsgeld von 10 Gulden.
    - Gertraud Lugner, verheiratete Schmiedl in Neudorf, erhält ein Heiratsgeld von 10 Gulden.
    - Clement und Caspar (die als Lugner-Gebrüder bezeichnet werden) erhalten eine Erstattung für das Begräbnis des Vaters und weitere, für ihn geleistete Ausgaben in Höhe von 28 Gulden und 30 Kreuzern.
    - Ursula Roth erhält ein Waisengeld in Höhe von 23 Gulden 37 Kreuzern anstatt ihres Vaters (vermutlich Peter Roth).
    - Georg Roth erhält 3 Gulden für fällige gewordene Zinsen auf rückständige Zahlungen des Jacob.
    - Caspar Lugner erhält ein Heiratsgeld von 35 Gulden
    - Weitere 41 Gulden hat Hans vorab immer wieder dem Vater zu unterschiedlichen Malen gegeben, die hier abgezogen werden.
    - Amts- und Schreibgebühren betragen 8 Gulden 52.

    Hans' Vater Jakob ist ab 1638 nicht mehr als Zahlungsempfänger aufgeführt. Da auch die Zahlungen für sein Begräbnis in diesen Zeitraum fallen, ist er wohl im zwischen Martini 1637 und Martini 1638 verstorben.

    Martini 1644 und 1645: Hans zahlt 40 Gulden an Caspar Lugner und je 10 Gulden an die Schwäger Andreas Hubl und Matthias Schmiedl.

    21 Jun 1655: Die letzte Zahlung an die Geschwister und Schwäger über insgesamt 50 Gulden ist erfolgt an Caspar Lugner (20 Gulden), Matthias Lugner (3 Gulden) Andreas Hubl (15 Gulden), Gertraud Schmiedl (10 Gulden und Susanna Grünes (2 Gulden). Somit sind alle Ansprüche aus der Erbschaft beglichen. Bezeugt wird dies im Juni 1655 von den Geschwistern und Schwägern des Hans Lugner. Diese sind wie folgt aufgeführt: Caspar Lugner aus Schönfeld, von Matthias Luegner aus Frohnau, Andreas Hubl (Ehemann der Ursula Lugner), Gertraud Schmiedl aus Neudorf, Susanna Grünes aus Untertiefenbach. Hans ist somit "auf ewig quit, frey und loßgesprochen".


    Patenschaft:
    Hans Lugner ist Pate für Johannes, den Sohn des Adam Gersch, Müller auf der neuen Mühle in Schönfeld.

    Hausverkauf:
    Am 11 Juli 1642 verkauft Hans Lugner den vom Vater übernommenen unteren Berghof 94/95 zum Preis von 800 Gulden an Martin Stowasser und erhält bis ins Jahr 1651 Zahlungen in Höhe von 600 Gulden vom Käufer. Als Martin Stowasser später den Hof an Bartholomäus Stowasser verkauft, setzen jedoch die Zahlungen aus. Erst 1674 ist angegeben, dass ein Caspar Lueger zu Schönfeld eine Zahlung von 30 Gulden aus Schulden des Martin Stowasser, die dieser noch bei Hans hatte, erhält.

    Weiterhin erhalten in den Jahren 1689, 1690, 1691 und 1695 sieben Personen, die im Grundbuch als "7 Lugertsche Erben" bezeichnet, jedoch namentlich nicht genannt sind, noch 200 Gulden. Es handelt sich um die Erben des Hans Lugner, die ebenso wie im Neudorfer Grundbuch auch im Tiefenbacher Grundbuch auftauchen. Mithilfe dieser Verbindung ist der Beweis erbracht, dass der Tiefenbacher Hans Lugner mit dem Neudorfer Hans Lugner identisch ist.

    Diese Hoffläche und Gebäude werden später geteilt in Neudorf 94/95 und Neudorf 58/59.


    Wohnort:
    Mindestens bis 1642, als Hans den unteren Berghof verkauft, lebt er in Neudorf. Vermutlich etwas darüber hinaus, obwohl sich an keiner Stelle im Grundbuch ein Vermerk dazu findet, dass Hans sich Wohnrecht auf Lebenszeit ausbedingt oder anderweitig unterkommt.

    Zahlungen für den verkauften Hof laufen bis 1655 an Jakobs Erben (Geschwister und Schwäger von Hans in Neudorf und Umgebung).

    Hauskauf:
    Da der Tiefenbacher Hofbesitzer Lorenz Zimmermann des Kriegs wegen so in Armut geraten ist, dass er seinen Hof nicht mehr halten kann, verkauft er diesen für 350 Gulden mit allem, was dazu gehört, an Hans Lugner (Hanntz Lueger). 100 Gulden der Kaufsumme sind sofort zu zahlen, der Rest ist ab 1646 jährlich zu Georgi mit weiteren 20 Gulden zu tilgen. Die Zahlungen von Hans Lugner (Luger, Lueger) an Lorenz Zimmermann bzw. seine Gläubiger laufen bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises im Juli 1657.

    Dieser Hof mit der Anschrift "Obertiefenbach 7" kann fortan als Lugner-Hof bezeichnet werden, denn er verbleibt bis 1945 im Besitz der Familie Lugner.

    Patenschaft:
    Am 30 Juli 1645 ist Hans Lugner zusammen mit Maria Stowasser und Justina Mayer Pate für Justina Kohaut (Kegut).

    Grundbucheintrag:
    Am 21 Juni 1655 bezeugen die Geschwister und Schwäger von Hans Lugner vor dem Amt, dass alle für sie im Grundbuch eingetragenen Schulden aus dem Erbe des Vaters Jacob in Neudorf vollständig bezahlt sind. Hans sei nun "auf ewig quit, frei und loßgesprochen". Hier sind aufgeführt:

    - Kaspar Lugner aus Schönfeld (Bruder)
    - Matthias Lugner aus Frohnau (Bruder)
    - Andreas Hubl (Schwager)
    - Gertraud Schmiedl bei Neudorf (Schwester)
    - Susanna Grünes von Tiefenbach (Schwester)

    Bruder Clement ist zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.
     

    Patenschaft:
    Hans Lugner aus Tiefenbach ist Pate für Johannes, Sohn des Andreas Kugler.

    Patenschaft:
    Johannes "Hans" Lugner ist Pate für Johannes Langhammer, Sohn des Johannes Langhammer. Als dieses Kind verstirbt, übernimmt seine Ehefrau Maria die Patenschaft für den nächsten Sohn dieser Familie, der 1658 den gleichen Namen erhält.

    Grundbucheintrag:
    Im Juli 1657 hat Hans Lugner den Kaufpreis des Hauses in Obertiefenbach vollständig bezahlt. Dies bestätigen die Gläubiger. Er sei "hiermit auf ewig quitt, frei und losgesprochen".

    Amtsvermerk:
    Hans Lueger, Hans Hann und Adam Bläßer, Bürgermeister zu Petschau, betreiben im Herbst 1658 gemeinsam Hopfenhandel, als es in der Folge zu einer Klage des Petschauer Bürgermeisters gegen die Erstgenannten kommt. Es sei Geld verloren gegangen, er wolle niemanden bezichtigen, doch solle geklärt werden, ob Hans Lueger und Hans Hann ihn übervorteilt hätten. Gemeinsam hätten Sie einen Betrag eingezahlt und er habe seinen Anteil den beiden zum Wirtschaften überlassen. Sie hätten sich aber Geld herausgenommen, denn im Säckel sei nicht mehr der ursprüngliche Betrag gewesen. Hans Lueger und Hans Hann bringen vor, sie hätten "miteinander auf gleichen gewinn und verlust gehandelt" und zeigen sich bereit - "doch auß khainem recht, sondern nur auß gueten willen und christlichem mitleid" - dem Bläßer 12 Gulden zu zahlen. Es werden schließlich 4 Reichstaler festgesetzt, damit niemand sich etwas vorwerfen könne.

    Patenschaft:
    Hans' Tochter Margaretha lebt mit ihrem Mann Hans Eckert in Schönthal. In Schönthal tritt Hans Lugner am 4 Juli 1661 als Pate für den Sohn von Martin und Maria/Margaretha Schmiedl namens Johann auf.

    Grundbucheintrag:
    Hans Lugner verkauft Veit Böhm, einem Schwager des Johann Pöpperl, ein halbes Tagwerk Feld in der Nähe von Johann Pöpperls Wiese. Der Kaufpreis beträgt 30 Gulden.

    Amtsvermerk:
    Hans Lugner (Lueger) beantragt einen Geburtsbrief für seinen Sohn Caspar, der in Petschau das Müllerhandwerk erlernen soll.

    Amtsvermerk:
    Am 7 Mar 1667 erscheint Hans Lugner (Hannß Lueger), wohnhaft zu Tiefenbach, auf dem Petschauer Amt und beantragt mangels Kirchenbucheintrag für den betreffenden Zeitraum einen Geburtsbrief für seinen Sohn Thomas, der bei Michael Ehrler (Erler) das Tuchmacherhandwerk erlernen wolle.

    Drei Zeugen (Hans Dietrich, Tiefenbach, 75 Jahre / Georg Hochberger, Neudorf, 60 Jahre / Hans Roth, Neudorf 54 Jahre) begleiten ihn und geben an, Hans Lugner habe sich vor ungefähr 30 Jahren (somit im Jahr 1637-1638) mit Maria Schmidtl, der Tochter des Matthias und der Barbara Schmidtl aus Schönthal verheiratet und sie seien auf der Hochzeit gewesen. Thomas wie auch alle anderen Kinder des Paares seien ehelich gezeugt worden. Thomas sei das siebte Kind.

    Da angegeben ist, die Kinder seien in Neudorf gezeugt worden, muss das Geburtsjahr des Sohnes Thomas vor 1645, dem Umzug der Familie nach Tiefenbach, liegen.

    Patenschaft:
    Hans Lugner aus Obertiefenbach ist am 15 Mai 1667 Pate für Johannes, den Sohn des Johann Krautner in Frohnau.

    Grundbucheintrag:
    Hans Lugner verkauft Johann Pöpperl aus Neudorf, der den Hof Neudorf 14 (ab 1805: 15) besitzt, vier Tagwerk Wiese, die Mitterwies genannt, zum Preis von 160 Gulden, die er laut Aussage auf dem Amt bereits erhalten hat. Für diese Wiese besitzt Georg Roth ein Geh- und Fahrtrecht. Die Wiese wird später an Andreas Stowasser verkauft. Ein Datum ist hier nicht angegeben.

    Grundbucheintrag:
    Laut Grundbuch übernimmt Johanns Sohn Michael Lugner am 25 Juni 1685 Haus und Hof von seinem Vater zum Preis von 700 Gulden. Da der Hof zumeist an den ältesten Sohn übergeben wird, kann man davon ausgehen, dass Michael der älteste Sohn des Hans Lugner ist. Er hat eine Anzahlung von 60 Gulden zu leisten, die der Vater im Jahr 1685 noch erhält. Kurz darauf scheint dieser jedoch verstorben zu sein, denn bereits ab 1686 ist von den "7 Lugerthschen Erben" die Rede, denen ab diesem Jahr sämtliche Zahlungen zufließen. Diese "7 Lugerthschen Erben" werden auch im Grundbuch von Neudorf genannt, da sie nach Hans' Tod aus dem Verkauf des oberen Berghofs im Jahr 1610 (durch Hans' Jacob Lugner) noch Zahlungen der späteren Besitzer Stowasser zu erhalten haben. Ihre Namen sind wie folgt angegebent:

    - Katharina Kugler in Schönfeld
    - Ursula Müller
    - Martin Löw in Schönthal
    - Caspar Lugert in Schönfeld (Bruder)
    - die Erben von Hans Eckert in Schönthal
    - der Steinl und seine Kinder

    Amtsvermerk:
    Ein Amtsvermerk von Oktober 1699 besagt, dass ein Enkel des verstorbenen Hans Lugert, der Tuchmacher in Auerbach ist, einen Anspruch gegen Hans Steinl in Tiefenbach wahrnimmt. Es handelt sich um einen Erbanteil in Höhe von 95 Gulden, auf den Zinsen für zwei Jahre in Höhe von 12 Gulden aufgeschlagen werden. Um wen es sich bei diesem "Hans Girg Lugerth" handelt, der der Enkel von Hans sein soll, bzw. wer sein Vater ist, ist nicht bekannt. Anhand des Berufs Tuchmacher könnte man darauf schließen, dass es sich um Hans' Sohn Thomas handelt, der diesen Beruf gewählt hatte. Auch ist nicht geklärt, um welche Ortschaft Auerbach es sich handelt.

    Hans heiratete Schmiedl (Schönthal) Maria in 1637 in Schönthal (Krásné Údolí, Karlovy Vary, Tschechien). Maria (Tochter von Schmiedl (Schönthal) Matthias und Schmiedl (Schönthal) [Ehename] Barbara) wurde geboren um 1610; und gestorben. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    Im Antrag auf einen Geburtsbrief für Sohn Caspar Lueger (Lugner) wird im Juni 1666 angegeben, die Heirat mit Maria Schmiedl (Schmidtl) aus Schönthal habe vor 28 Jahren - somit 1638 - stattgefunden. In einem weiteren Antrag auf Geburtsbrief für den siebten Sohn Thomas ist im März 1667 angegeben, Hans Lueger habe Maria Schmiedl (Schmidtl) vor 30 Jahren - somit 1637 - geheiratet. Die Heirat fand in Schönthal statt, dem Herkunftsort der Braut. Die Hochzeit wurde im Haus von Hans Luegers Vater Jakob in Neudorf gefeiert (der jedoch im Jahr 1637 nicht mehr im Ort Neudorf wohnte und den Hof schon 1629 an Sohn Hans übergeben hatte).

    Kinder:
    1. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Maria wurde geboren um 1637 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    2. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Michael wurde geboren in CA 1638 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); gestorben in Sep 1726 in Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent.
    3. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Georg wurde geboren um 1640 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    4. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Caspar wurde geboren in 1643 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); gestorben am 20 Aug 1715 in Sangerberg (Prameny, Tschechien).
    5. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Thomas wurde geboren in 1644 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.

    Hans heiratete Lugner (Neudorf 94\95) [Ehename] Maria um 1629. Maria wurde geboren um 1605; gestorben vor 1637 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien). [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    Im Alten Grundbuch für Neudorf ist angegeben, Hans Lueger seien im Juli 1629 mit der Hofübernahme von seinem Vater Jakob 40 Gulden für seine Hochzeit zugesprochen worden. Der Name der Ehefrau ist nicht angegeben. Später lässt sich jedoch im Taufeintrag der Tochter Margaretha der Name Maria finden. Da um 1637 eine zweite Heirat von Hans stattfindet, dürfte diese erste Ehefrau davor verstorben sein.

    Kinder:
    1. Lugner\Lueger (Neudorf 94\95) Margaretha wurde geboren am 14 Okt 1632 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); getauft am 14 Okt 1632 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); gestorben am 28 Jun 1711 in Schönthal (Krásné Údolí, Karlovy Vary, Tschechien).

Generation: 2

  1. 2.  Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob wurde geboren um 1570 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien) (Sohn von Lugner\Lueger\Lugert (Frohnau) N.N.); gestorben in 1638 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Story: https://boehmische-wurzeln.de/1610-jacob-lugner-und-die-berghoefe-in-neudorf-nova-ves-u-sokolova/
    • Name: Lugner, Luger, Lueger
    • _COLOR: 2
    • _UID: 2E21B103FDBC431BA3CDC122BAAFDD580B0F
    • Grundbucheintrag: 9 Jul 1610, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 92/ 93, 94/ 95, 58/59 (und 3) / Hausnummer ab 1805 = obe
    • Grundbucheintrag: 9 Jul 1610, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 92/93 (oberer Berghof, vor 1805: 100/134)
    • Religion: 1629; evangelisch-lutherisch
    • Grundbucheintrag: 30 Jul 1629, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 94/95 und 58/59 (unterer Berghof)

    Notizen:

    Im Grundbuch für Neudorf (Nova Ves) ist vermerkt, dass der aus Ebmeth stammende Jakob Lugner (Lueger, Lugerth, Luger) im Jahr 1610 von der kaiserlichen Bergstadt Schlaggenwald "die zwei öberen Höf zu Neudorff" mit umliegendem Grund und Tieren und Zubehör kaufte.

    Woher kommt dieser erste, in den Grundbüchern von Neudorf aufgeführte "Lugner". Jacob ist nachweislich ein Verwandter der in Ebmeth und Frohnau lebenden Familien "Lugner" und "Lugert". Seine Eltern sind leider nicht bekannt. Er wird im Grundbuch als Jacob Lueger bezeichnet. Sowohl in der Ortschronik als auch im Grundbuch von Neudorf ist als Herkunftsort der Ort Ebmeth (bei Frohnau) angegeben. Tatsächlich trifft man in historischen Dokumenten bereits im frühen 17. Jahrhundert in Dokumenten der Nachbargemeinde Frohnau auf den Nachnamen "Lugner". "Lugner" ist der von Ämtern und Priestern notierte Name der Familie. Erst ab etwa 1660 werden Familienangehörige, in Grundbüchern und Matriken oft auch "Lugert" oder "Lughart" genannt. In Frohnau und Lauterbach findet man Familien, die sich "Lugert" nennen. Die Neudorfer Familien dagegen blieben bei "Lugner".





    Geburt:
    Wir kennen Jacob Lug(n)ers genaues Geburtsjahr nicht, können jedoch sein Alter im Jahr 1610, als er im Grundbuch als Käufer der beiden Neudorfer Berghöfe notiert wird, auf mindestens 30 Jahre schätzen. Lt. Grundbuchangaben hatte er sich zuvor bereits mehrere Male um die Höfe beworben und besaß die notwendigen Mittel zu deren Erwerb, dürfte also eher schon älter gewesen sein. Für ein früheres Geburtsjahr - um 1560/1570 - spricht auch, dass Jakob bereits im Jahr 1629 einen Teil seines Grundbesitzes an Sohn Hans übergeben konnte, der ebenfalls zu diesem Zeitpunkt volljährig gewesen und um 1600 geboren sein muss. Zudem stellte sich heraus, dass Jacob einen weiteren, in Frohnau lebenden Sohn namens Matthias Lugner hat, der bereits 1598 geboren wurde.



    Jacob Lugner verstarb zwischen Martini 1637 und Martini 1638 in Schönfeld, was sich aus Notizen im Neudorfer Grundbuch ableiten lässt. Denn 1638 erhalten Jacobs in Schönfeld lebende Söhne Clement und Caspar einen Betrag von Bruder Hans für sein Begräbnis und gleichzeitig werden Zahlungen an Jacob für seinen abgetretenen Hof in Neudorf eingestellt und auf seine Erben verteilt.



    Name:
    Jacobs Nachname ist im Neudorfer Alten Grundbuch zuerst mit "Luger" angegeben, in Folgeeinträgen wird er als "Lueger" bezeichnet. Diesen Nachnamen erhält im Grundbuch auch sein Sohn Hans, bevor in den Matriken von Neudorf und Tiefenbach "Lugner" und "Lugert" auftauchen.

    In den vorliegenden Daten wurde als Jacobs Nachname "Lugner"gewählt, da die ältesten Ebmether und Frohnauer Kirchenbücher sowie die das Original der dortigen Einwohnerliste des Jahres 1650 diese Namensversion angeben. Erst in späteren Matriken wird der Nachname der Familien in Jacobs Herkunftsort als "Lugert" oder "Lugerth" bezeichnet - wogegen sich in Neudorfer, Schönfelder und Tiefenbacher Einträgen "Lugner" finden lässt.

    Grundbucheintrag:
    Im Grundbuch für Neudorf bei Petschau (Nova Ves) ist vermerkt, dass der aus Ebmeth stammende Jacob Luger im Jahr 1610 von der kaiserlichen Bergstadt Schlaggenwald "die zwei öberen Höf zu Neudorff" zum Preis von 1.050 Böhmischen Gulden übernahm. Es handelte sich um zwei Höfe mit Gebäuden und umliegendem Grund (Feldern, Wiesen, Gehölz). Dazu erhielt Jacob das gesamte Hausgerät mit Ausnahme des Geräts, das zum Meierhof gehörte, des Weiteren die auf den Höfen stehenden Tiere (darunter 6 Melkkühe, 4 zweijährlige Ochsen), 4 Bienenstöcke sowie Futter- und Getreidevorräte. Zahlungen für den Hof wurden wie folgt vereinbart: An Michaelis des Jahres 1610 sind 250 Gulden als Anzahlung fällig. In den Folgejahren sollen zum gleichen Termin jeweils 45 Gulden gezahlt werden, bis zur vollständigen Begleichung der Kaufsumme von 1.050 Gulden. Jacob kam sämtlichen Zahlungen zwischen 1610 und 1626 nach und hat bis 1627 insgesamt 970 Gulden gezahlt.

    Die beiden Höfe wurden als "Neudorfer Berghöfe" bezeichnet, weil sie in Richtung Schönfeld/Schlaggenwald und Sangerberg etwas oberhalb des Dorfsees lagen. Sie hatten sich früher in Privatbesitz von Bauern befunden, waren dann jedoch in den Besitz der Bergstadt Schlaggenwald gekommen. Im Grundbuch heißt es, dass Jacob sich mehrere Male bei der Stadt um die Höfe beworben hatte, bis man sie ihm endlich verkaufte. Er erhielt den Zuschlag unter der Auflage, dass mit den beiden Höfen fürderhin verfahren und es gehalten werden solle, wie es "von alters, als noch bauersleut drauf gewohnet, üblich und gebräuchlich gewesen".

    Auf der von Jacob gekauften Gesamtfläche eines Fünfeinhalb-Achtel-Hofs lagen später die Hausnummern Neudorf 92/93, 94/95 und 58/59. In der Ortschronik von Neudorf sowie im Grundbuch ist vermerkt, dass das unbebaute Grundstück Neudorf 3 schon früh vom Besitz abgetrennt worden war. Jacob kaufte somit drei Höfe mit Häusern und umliegendem Grund:

    1) den oberen Berghof mit den späteren Hausnummern Neudorf 92/93
    2) den unteren Berghof mit den späteren Hausnummern, 94/95
    3) den Hof mit den späteren Hausnummern 58/59 (späterer Zuleger-Hof)

    Den oberen Berghof mit zwei Achteln Grund (spätere Hausnummern 92/93) gab Jacob bereits am 9 Juli 1610 an Georg Brandstätter ab. Mit verkauft wurden mehrere Tiere, darunter 3 Kühe, 1 Kalb, 1 Gans. Man teilte sich somit den Besitz, was möglicherweise auf eine Verwandtschaft hindeutet oder auf eine gemeinsame Herkunft. (Anmerkung hierzu: Georgs Nachname wurde auch "Brandstetter" oder "Prandtstätter" geschrieben. Man findet zeitgleich einen Namensvetter in Schönfeld, der aus Schwaz in Tirol stammte. Möglicherweise kam auch Georg aus dieser Region, möglicherweise sogar Jacob Luger selbst.)

    Nach dem Tod des Georg Brandstätter verkaufte seine Witwe den Hof an Johann Grünes, der mit Susanna Lugner, einer Tochter des Jacob Lugner, verheiratet war. Somit fiel der Besitz quasi wieder zurück an die Familie, bis Johann Grünes sich im Jahr 1635 zum Tausch mit Simon Pichl entschloss, ihm den Neudorfer Hof übergab und selbst mit seiner Familie nach Untertiefenbach übersiedelte.

    Der untere Berghof mit der späteren Nummer 94/95 sowie der Hof mit der Nummer 58/59 (späterer Zulegerhof) gingen 1629 anlässlich der Vertreibung des der lutherischen Religion angehörenden Jacob Lugner in den Besitz von dessen Sohn Hans über. Diese beiden Höfe wurden erst später geteilt. 1642 verkaufte Hans Lugner sie an die Familie Stowasser und übersiedelte nach Obertiefenbach auf den Hof mit der Nummer 7. (Auf dem Grundstück mit der heutigen Nummer Neudorf 91 baute ein Bruder des Hans Lugner ein Haus, gab dieses jedoch auch bereits im Jahr 1634 wieder ab und zog nach Schönfeld um. Die Käufer dieses Grundstücks waren Bartholomäus und Georg Hochberger.)



    Grundbucheintrag:
    Nicht lange nach der Übernahme der beiden Neudorfer Berghöfe - nämlich am 9 Juli 1610 - verkauft Jacob Lugner den oberen Berghof, der die Fläche der Höfe Neudorf 92 und 93 umfasste, zum Preis von 550 Gulden an Georg Brandstetter. Georg zahlte in den folgenden Jahren insgesamt 350 Gulden an Jacob:

    Michaelis 1610: 125 Gulden
    Michaelis 1611: 22,5 Gulden
    Michaelis 1612: 22,5 Gulden
    Michaelis 1613: 22,5 Gulden
    Michaelis 1614: 22,5 Gulden
    Michaelis 1615: 22,5 Gulden
    Michaelis 1616: 22,5 Gulden
    Michaelis 1617: 22,5 Gulden
    Michaelis 1618: 22,5 Gulden
    Michaelis 1619: 22,5 Gulden
    Michaelis 1620: 22,5 Gulden

    Im Urbar des Jahres 1615 der Stadt Petschau ist angegeben, dass die Bauern Georg Brandstätter und Jakob Lueger gemeinsam Zinsen zu zahlen hatten für Höfe auf einer Fläche von fünfeinhalb Achtel. Im Obligationsbuch (Schuldenbuch) gibt es weiterhin einen Vermerk über eine Beschwerde des Georg Brandstetter, sein Besitz sei kleiner als der des Jacob, somit solle auch der Grundzins für ihn verringert werden und nicht die Hälfte des Gesamtzinses betragen. Dieser Beschwerde wurde stattgegeben.

    1621 verkaufte Georg Brandstetters Witwe den Hof an Jacobs Schwiegersohn Hans Grünes, der damit die Zahlungsverpflichtungen für noch offene Raten an Jacob übernahm. Da die Zahlungen nach dem Verkauf des Hofs an Hans Grünes nicht mehr regelmäßig erfolgten, klagte Jacob offensichtlich bereits 1625 auf dem Amt sein Recht ein und ließ Zahlungsfristen setzen. Denn seit 1625 liefen die Zahlungen über das Amt, das vom Schuldner die Beträge für Jacob Lugner entgegen nahm und letzterem auszahlte. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Unstimmigkeiten in Zusammenhang mit dem Verlassen des Ortes Neudorf standen.

    Ein Eintrag im Grundbuch an Martini 1630 besagt, dass Jacob Lugner zu diesem Termin die letzte Ratenzahlung aus dem 1610 erfolgten Verkauf an Georg Brandstätter erhielt, dann jedoch von dessen Nachfolger.

    Religion:
    Jacob war überzeugter Protestant. Er gab dieses Bekenntnis aus Überzeugung auch dann nicht auf, als 1629 in Neudorf die katholische Religion wieder eingeführt wurde. Daher musste er seinen Besitz in Neudorf an seinen Sohn Hans übergeben, der aller Wahrscheinlichkeit nach konvertierte.

    Es ist nicht belegbar, wo Jacob nach 1629 lebte. Doch verzog er wohl nach Schönfeld zu seinen Söhnen Caspar und Clement. Denn diese erhielten ein Begräbnisgeld im Jahr 1638, zudem ist bekannt, dass die Lutheraner in Schönfeld länger geduldet bzw. nicht zum Konvertieren gezwungen wurden.

    Grundbucheintrag:
    Seinen gesamten Besitz am unteren der beiden Berghöfe (3/8 Hof mit den späteren Hausnummern 94/95) sowie am gegenüber des Sees liegenden Hofs (spätere Nummern 58/59) übergab Jacob im Juli 1629 an seinen Sohn Johann Lugner (Hanns Lueger). Er selbst hatte sich entschlossen, Neudorf wegen der strikten Einführung des Katholizismus im Ort zu verlassen. Im Grundbuch heißt es hierzu, dass Hans Lugner auf dem Amt erschien und dort bekannt gab, "dass Jacob Lueger der religion halber lieber weichen, dann solche annehmen wöllen". Dass Sohn Hans im Ort Neudorf bleiben durfte, kann nur so erklärt werden, dass dieser zum katholischen Glauben konvertierte.

    Hans erhielt vom Vater Gebäude und Ländereien zusammen mit 3 Pferden, 1 Kuh, 3 Kälbern, 3 heurigen (diesjährigen) Kälbern, 2 Ziegen, 3 Schweinen und Haus- sowie Ackergerät zum Preis von 600 Gulden. Die Ratenzahlungen an den Vater sollten - so wurde es festgelegt - in Form von Getreide und Geldbeträgen erfolgen. Jacob bedingte sich zudem Unterbringung und freie Herberge für sich und seine Frau "auf ihr lebtag" aus, so er"über kurz oder lang sich auß begnadung der obrigkeit oder durch annehmung der religion wieder zur stell komben und [sich] bei dem seinig aufhalden wolte".

    Hans übernahm mit dem Hof nicht nur die Ratenzahlungen an den Vater, sondern auch noch dessen Schulden bzw. offene Zahlungen an das Amt. Es wurden folgende offene Beträge im Grundbuch festgehalten: 60 Gulden für Sohn Clement, 15 Gulden für Sohn Caspar, 12 Gulden für Georg Roths Waisen, 15 Gulden für Rupert [...] in Rabensgrün, der gleichfalls der Religion halber verwiesen wurde, und 48 Gulden für Blasius Köchl in Walsbach, Hauptmann in Vogtland.

    Sohn Hans Lugner behielt den Hof am Willausenweg (der alten Landstraße zwischen Neudorf und Schönfeld) bis zum Jahr 1642, als er ihn schließlich für 800 Gulden an Martin Stowasser verkaufte. Er selbst zog danach um auf den Hof Obertiefenbach 7, der bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen im Besitz der Familie Lugner blieb und daher mit Fug und Recht Lugnerhof genannt werden kann. Der Hof ist heute wie die gesamte Ortschaft Obertiefenbach nicht mehr vorhanden.

    Gestorben:
    Die Ratenzahlungen, die Sohn Hans nach der Hofübernahme an den Vater zu leisten hat, enden lt. Altem Grundbuch von Neudorf an Martini 1637. Ein weiterer Eintrag im Grundbuch besagt, dass die im benachbarten Schönfeld lebenden "Lugner-Gebrüder" Clement und Caspar zu Martini 1638 ein Begräbnisgeld für den Vater sowie eine Auslagenerstattung in Höhe von 28 Gulden und 30 Kreuzern erhalten haben. Jacob ist somit zwischen November 1637 und November 1638 verstorben.

    Hat Jacob bei seinen Söhnen in Schönfeld gewohnt, die die Beerdigung ausgerichtet haben? Durfte er als Protestant auch nach 1630 in Schönfeld leben? Einen Beleg für das Sterbedatum gibt es nicht, da die Sterbematriken für den fraglichen Zeitraum nicht regelmäßig geführt sind. Doch findet man in der ab 1836 erstellten Schönfelder Chronik auf Seite 12 die Information, dass bis zum Jahr 1659 einzelne Familien im Ort noch der lutherischen Religion zugetan waren. Sie mussten zwar die Kinder katholisch taufen lassen, konvertierten aber nicht selbst und nutzten die Schönfelder Katharinenkirche teils auch noch für eigene Gottesdienste. Auch weisen die Schönfelder Matriken noch mindestens bis 1638 Hinweise auf Lutheraner auf.

    Deshalb und aufgrund der Zahlung des Begräbnisgeldes an die in Schönfeld lebenden Söhne kann man davon ausgehen, dass Jakob von Neudorf, aus dem er wegen seines Glaubens vertrieben worden war, nach Schönfeld verzogen ist und dass der Sterbeort Jacobs Schönfeld war. Zeitweilig nahm auch Jacobs Sohn Matthias Gelder für den Vater entgegen, möglicherweise hat Jacob auch teilweise bei ihm in Frohnau gewohnt. Matthias besaß dort einen halben Hof.

    Jacob heiratete nicht bekannt um 1590 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien). und gestorben. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  nicht bekannt und gestorben.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • _COLOR: 2
    • _UID: DB98CD2BBD104557A05B788DCBA5FE8ACCF9

    Notizen:

    Verheiratet:
    Dass Jacob verheiratet war, können wir daraus schließen, dass er Kinder hatte, von denen sieben aus dem Neudorfer Grundbuch belegt sind. Anhand des Alters der Kinder, ableitbar von ihren Heiratsdaten, kann man davon ausgehen, dass einige von ihnen bereits vor seinem Umzug nach Neudorf in Ebmeth geboren wurden und dass Jacob spätestens um 1598 - dem Geburtsjahr seines Sohnes Matthias - bereits verheiratet war.

    Ob er ein oder zwei Mal verheiratet war und wo er heiratete, ist nicht bekannt. Auch wissen wir nicht, ob alle Kinder aus ein- und derselben Ehe stammen und ob bereits seine Vorfahren in der Region Frohnau/Ebmeth lebten. Leider existieren für die fragliche Zeit keine Belege.

    Folgende Kinder werden in Grundbüchern für Neudorf und Tiefenbach als Jacobs Kinder aufgeführt:

    - Hans Lugner, wohnhaft in Neudorf und später in Obertiefenbach
    - Clemens Lugner, wohnhaft in Schönfeld
    - Caspar Lugner, wohnhaft in Schönfeld
    - Matthias Lugner, wohnhaft in Frohnau
    - Ursula Lugner, wohnhaft in Neudorf, verheiratet mit Andreas Hubl
    - Gertraudt Lugner, wohnhaft in Neudorf, verheiratet mit Matthias Schmiedl
    - Susanna Lugner, wohnhaft in Neudorf und später in Untertiefenbach, verheiratet mit Johann Krines (Grünes)






    Kinder:
    1. Lugner (Ebmeth) Clement wurde geboren um 1598 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben am 8 Mai 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); wurde beigesetzt in Jun 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).
    2. Lugner (Ebmeth) Matthias wurde geboren um 1598 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben am 16 Mrz 1667 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien).
    3. Lueger (Ebmeth) Susanna wurde geboren um 1600 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    4. 1. Lueger (Ebmeth) Hans wurde geboren in 1602 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben nach Jun 1685 in Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent.
    5. Lueger (Ebmeth) Gertraudt wurde geboren um 1605 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    6. Lugner (Neudorf 94\95 und 58) Ursula wurde geboren um 1610 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    7. Lueger (Neudorf 94\95 und 58) Caspar wurde geboren um 1612 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); gestorben nach 1674 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).


Generation: 3

  1. 4.  Lugner\Lueger\Lugert (Frohnau) N.N. wurde geboren um 1540; und gestorben.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • _COLOR: 2
    • _UID: 3EBD6A0F260C4BD5AF356D59B765475E3166

    Notizen:

    Die Person ist fiktiv und wurde eingerichtet, um eine mögliche Verwandtschaft von Jacob Lueger und Peter Lugner anzudeuten.

    Es ist nicht gänzlich geklärt, ob diese beiden Personen verwandt sind, doch es ist hoch wahrscheinlich, wenn man die Herkunftsorte Frohnau und Ebmeth betrachtet. Dort gibt es zu Anfang des 17. Jahrhunderts mehrere Familien mit dem Nachnamen Lugner. Die Linien benennen sich später um in Lugert(h). Jacob dagegen wird zuerst mit dem Nachnamen Lueger in Neudorf geführt, wobei seine Nachkommen sich später wieder Lugner nennen und nur einzelne Linien ein Lugert übernehmen.

    Kinder:
    1. 2. Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob wurde geboren um 1570 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben in 1638 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).
    2. Lugner (Frohnau) Peter wurde geboren in 1580 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien); gestorben am 25 Feb 1667 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien).