Familienforschung Egerland

Lugner (Ebmeth) Clement

Lugner (Ebmeth) Clement

männlich um 1598 - 1645  (47 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Lugner (Ebmeth) Clement wurde geboren um 1598 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien) (Sohn von Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob und nicht bekannt); gestorben am 8 Mai 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); wurde beigesetzt in Jun 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Story: https://boehmische-wurzeln.de/jacob-lugners-kinder/
    • Name: Clemens Lueger, Luger, Lugert(h)
    • Beruf: Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); Geschäftsmann, Händler
    • Religion: evangelisch-lutherisch, später katholisch?
    • Wohnort: Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien)
    • _UID: 58EBA3F188C5433FBE60C47FBAC38E3F5147
    • Amtsvermerk: 1 Dez 1617, Schlaggenwald (Horni Slavkov, Sokolov, Tschechien); Ort des Geschehens: Neudorf
    • Grundbucheintrag: 29 Sep 1622, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 16 (ab 1805: 18)
    • Grundbucheintrag: 11 Nov 1626, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 8
    • Grundbucheintrag: 1627, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 11
    • Grundbucheintrag: 1631, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 16 (ab 1805: 18)
    • Grundbucheintrag: 24 Dez 1635, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien)
    • Grundbucheintrag: 7 Jul 1640, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 9

    Notizen:

    Aus dem Alten Grundbuch von Neudorf lässt sich anhand mehrerer Einträge eindeutig ableiten, dass Clemens Lugner zu Schönfeld ein Sohn von Jakob Lugner (Lueger, Lugert) ist. Clemens erhält Zahlungen von Bruder Hans, der den Hof des Vaters in Neudorf übernommen hat.

    Geburt:
    Aus dem Alten Grundbuch von Neudorf lässt sich anhand mehrerer Einträge eindeutig ableiten, dass Clemens Lugner zu Schönfeld ein Sohn von Jacob Lugner (Lueger, Lugert) ist. Geht man nach der Altersangabe im Sterbeeintrag des Jahres 1645, in der es heißt, er sei 37 Jahre alt geworden, wäre er 1608 geboren. Da der erste, bislang gefundene Eintrag in Grund- bzw. Schuldenbuch bereits im Jahr 1622 zu finden ist und ein Amtsvermerk belegt, dass ein erstes Kind für Clement im Jahr 1617 zur Welt gekommen ist, wurde das Geburtsjahr für Clement um 10 Jahr nach hinten verschoben und auf 1598 gesetzt.

    Amtsvermerk:
    Clement Luger aus Neudorf begibt sich im Jahr 1617 mit seiner Ehefrau auf das Schlaggenwalder Amt und beklagt sich darüber, dass die Ehefrau des Peter Eckl ihn und seine Frau beschuldigt habe, sechs Wochen vor der Hochzeit das jetzt geborene Kind gezeugt zu haben. Die Eheleute Luger (Lueger, Lugner) werden als unschuldig anerkannt, und um ihre Ehre wieder herzustellen, wird Peter Eckls Frau für einige Tage ins Gefängnis gesteckt.

    Grundbucheintrag:
    Simon Jobst tritt an Clement Lugner (Luger) einen Acker an der Straße zwischen Neudorf und Einsiedl ab, den er selbst nicht bewirtschaften kann. Es handelt sich um ungefähr ein Tagwerk großes Feld. Clement zahlt 30 Rheinische Gulden dafür, dass er das Feld nutzen kann. Im Falle eines Verkaufs von Simon Jobsts Hof würde der Acker an den Hof zurückfallen und Clement erhielte sein Geld zurück. Im Jahr 1624 verkauft Simon tatsächlich seinen Hof an Peter Lemminger, von dem ihn Matthias Schmiedl, Clements Schwager, schließlich übernimmt.

    Grundbucheintrag:
    Clemens Lugner (Lueger/Luger) wird anlässlich der Zahlungen in Verkäufen des Hofs Neudorf 8 als Bürge aufgeführt und erhält eine Rückzahlung von Beträgen, die er dem früheren Besitzer des Achtelhofs - Peter Roth - geliehen hatte. Die Witwe des letzten, schon verstorbenen Besitzers des Hofs - Adam Hubl - zahlt diese Beträge in den Folgejahren in Raten an Clement Lugner aus.

    Grundbucheintrag:
    Im Alten Grundbuch von Neudorf wird Clemens Lueger (Lugner) im Jahr 1627 unter den Hauptgläubigern des Andreas Roth aufgeführt, als 1637 Simon Pichl den verschuldeten Hof Neudorf 11 kauft und damit sämtliche Schulden von Andreas Roth übernimmt.

    Bis ca. 1647 werden Tilgungsraten an Clemens gezahlt, danach an dessen Witwe Maria und später an seine im Grundbuch so benannten Erben Bernhard Geyer und Christoph Zickler. Wieso die beiden Letzteren die Erben des Clemens Lugner sind, ließ sich noch nicht eindeutig klären. Scheinbar besteht hier ein Verwandtschaftsverhältnis zwischen den Geyers, Zicklers und Roths. Möglicherweise stammt auch Clements Ehefrau aus der Familie Roth - wie diejenige Bernhards und Christophs. Christoph Zickler jedenfalls wird ab 1645, dem Todesjahr Clements, zum Vormund der Waisen des Clement bestimmt.

    Grundbucheintrag:
    Clemens Lugner (Lueger) leiht seinem Schwager Matthias Schmiedl 25 Gulden, als dieser einen Hofanteil von Simon Jobst kauft.

    Grundbucheintrag:
    "Clemens Lueger zu Neudorf" verkauft an Weihnachten 1635 sein in Neudorf neu erbautes Haus an den Schafmeister der Herrschaft Petschau, Bastl Hochberger, und dessen Sohn Georg Hochberger zum Preis von 205 Gulden. Das Haus ist oberhalb des Hofs von Hans Lueger (seinem Bruder) gelegen.

    Der Kaufpreis wird in Raten gezahlt. Da Clement Lugner in Schönfeld 1645 eines gewaltsamen Todes stirbt, nimmt Christoph Zickler, Bürger in Schönfeld und Vormund der unmündigen Kinder des Clement, danach die Zahlungen für diese verwaltend entgegen.

    Grundbucheintrag:
    Ein Grundbuchvermerk für das Haus Neudorf 9 besagt, dass Clement Lugner auf dem Amt vorstellig wird, um sich darüber zu beklagen, dass Veit Roth, der frühere Besitzer des Hauses Neudorf 9, seine Schulden ihm gegenüber nicht beglichen hat und dass Veit Roth seinen Hof inzwischen an Veit Stowasser verkauft hat. Daraufhin erhält Clement Lugner Zahlungen von Veit Stowasser bis zu seinem Tod, nach ihm seine Witwe Maria.

    Gestorben:
    Einer der wenigen Einträge für Sterbefälle im zweiten Kirchenbuch von Schönfeld, das den Übergang vom Protestantismus zum Katholizismus verzeichnet, lautet: Am 8 May 1645 nach Mitternacht, ungefähr gegen ein Uhr wurde Clement Lueger gewaltsam zu Tode gebracht und mit einem Stock auf der Straße erschlagen. Clement war Bürger von Schönfeld und dortiger Händler. Es ist angegeben, dass Schönfeld eine katholische Stadt sei und dass Clement ein kirchliches Begräbnis nach katholischem Ritus erhalten hat. Vermutlich wurde dies ausdrücklich erwähnt, da bekannt ist, dass Clements Vater Jakob Lueger an seinem protestantischen Glauben festgehalten hat und nach seiner Vertreibung aus dem benachbarten Neudorf aller Wahrscheinlichkeit nach bei seinen Söhnen Clement und Caspar in Schönfeld lebte. Möglicherweise hing auch Clement weiterhin dem protestantischen Glauben an? Dagegen spricht jedoch, dass er und seine Frau in den 1640-er Jahren häufig Paten anlässlich katholischer Taufen waren.

    Interessanterweise ist anlässlich der Taufe von Clements Sohn Caspar im May 1639 im Kirchenbuch nicht angegeben, welcher Religion die Eltern angehören - und dies, obwohl die Angabe auf den betreffenden Seiten bei jeglichem Eintrag hinzugefügt wurde. Der Eintrag erfolgte nachträglich mit gleicher Schrift, in der der Sterbeeintrag erfolgte. Hat Clement sich möglicherweise wie sein Vater geweigert, den protestantischen Glauben aufzugeben und seinen Sohn nicht katholisch taufen lassen? Erfolgte die Konvertierung erst später und hing Clements Tod gar damit zusammen? Wir können es nur vermuten.

    Nach dem Tod des Clement wird Christoph Zickler aus Schönfeld der Vormund für dessen unmündige Kinder. Vermutlich ist Christoph der Schwager des Clement und Clements Ehefrau ebenfalls eine geborene Roth, wie diejenige des Christoph Zickler.

    Begraben:
    Das Datum der Beerdigung wird im Sterbematrikel wie folgt angegeben: tertius, septimus, trigesimus et anniversarius dies ((dritter, siebter, dreißigster und am Geburtstag). Es ist unklar, welches Datum gemeint ist. Kann es sein, dass Clement erst am 3 Juli beerdigt wurde und dass hier der dreißigste Geburtstag gemeint ist? Dass die Beerdigung erst so spät stattgefunden hat, könnte mit dem Mord und dessen Untersuchung zusammenhängen. Doch ist wahrscheinlicher, dass es sich um den 3 Juni handelt und um das 37. Lebensjahr - wobei hierzu anzumerken ist, dass Clement tatsächlich eher 47 Jahre alt war, da er bereits 1622 einen Acker von Simon Jobst kaufte und zu diesem Zeitpunkt mindestens volljährig gewesen sein muss. Auch wurde gemäß eines Amtsvermerks im Dezember 1617 festgehalten, dass zu diesem Zeitpunkt bereits ein Kind Clements zur Welt gekommen war.

    Clement heiratete Lugner (Schönfeld) [Ehename] Maria um 1637. Maria wurde geboren um 1615; und gestorben. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    Clemens (oder Clement) Lugner heiratet um 1637 nach Schönfeld und erhält ein Heiratsgeld von 35 Gulden von Bruder Hans.

    Seine Ehefrau heißt Maria. Ihr Nachname ist bislang nicht bekannt. Sie könnte jedoch aus der Familie Roth in Neudorf stammen. Im dortigen Grundbuch taucht Clemens Lugner mehrfach als Geldgeber bzw. Schuldner der Familien von Andreas und Veit Roth, Söhnen von Wolf Roth, auf. Auch nach Clements Tod erhält seine Witwe Maria noch Zahlungen von dieser Seite. Zwischen 1637 und 1743 werden dem Paar vier Kinder geboren. Diese sind: Andreas, Caspar, Caspar, Maria.

    Möglicherweise ist Clements Ehefrau identisch mit der Witwe des Peter Roth, der im Grundbuch unter Jacob und Hans Lugner auftritt. Das ist vorläufig jedoch eine noch zu prüfende Vermutung. Es ist auch nicht auszuschließen, dass es sich hier um eine zweite Ehe des Clement handelt. Denn im Taufbuch von Schönfeld tritt des öfteren eine Rosina Lueger/Lugner als Patin auf, die im Jahr 1646 als Tochter des Clement bezeichnet wird (siehe Taufe des August Listner, Sohn des Schönfelder Arztes). Und im Amtsbuch von Schlaggenwald gibt es 1617 einen Streit um ein Kind des Clement Luger.

    Kinder:
    1. Lugner (Schönfeld) Andreas wurde geboren am 15 Feb 1637 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); getauft am 15 Feb 1637 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    2. Lugner (Schönfeld) Caspar wurde geboren am 24 Mai 1639 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); getauft am 24 Mai 1639 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); gestorben am 6 Sep 1639 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).
    3. Lugner (Schönfeld) Caspar wurde geboren am 8 Sep 1640 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); getauft am 8 Sep 1640 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    4. Lugner (Schönfeld) Maria wurde geboren am 12 Aug 1643 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); getauft am 12 Aug 1643 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); und gestorben.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Lugner (Neudorf 94\95 und 58\59) N.N. wurde geboren in 1617 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    2. Lugner (Neudorf 94\95 und 58\59) Rosina wurde geboren um 1620 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.

Generation: 2

  1. 2.  Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob wurde geboren um 1570 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien) (Sohn von Lugner\Lueger\Lugert (Frohnau) N.N.); gestorben in 1638 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Story: https://boehmische-wurzeln.de/1610-jacob-lugner-und-die-berghoefe-in-neudorf-nova-ves-u-sokolova/
    • Name: Lugner, Luger, Lueger
    • _COLOR: 2
    • _UID: 2E21B103FDBC431BA3CDC122BAAFDD580B0F
    • Grundbucheintrag: 9 Jul 1610, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 92/ 93, 94/ 95, 58/59 (und 3) / Hausnummer ab 1805 = obe
    • Grundbucheintrag: 9 Jul 1610, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 92/93 (oberer Berghof, vor 1805: 100/134)
    • Religion: 1629; evangelisch-lutherisch
    • Grundbucheintrag: 30 Jul 1629, Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); Adresse:
      Neudorf 94/95 und 58/59 (unterer Berghof)

    Notizen:

    Im Grundbuch für Neudorf (Nova Ves) ist vermerkt, dass der aus Ebmeth stammende Jakob Lugner (Lueger, Lugerth, Luger) im Jahr 1610 von der kaiserlichen Bergstadt Schlaggenwald "die zwei öberen Höf zu Neudorff" mit umliegendem Grund und Tieren und Zubehör kaufte.

    Woher kommt dieser erste, in den Grundbüchern von Neudorf aufgeführte "Lugner". Jacob ist nachweislich ein Verwandter der in Ebmeth und Frohnau lebenden Familien "Lugner" und "Lugert". Seine Eltern sind leider nicht bekannt. Er wird im Grundbuch als Jacob Lueger bezeichnet. Sowohl in der Ortschronik als auch im Grundbuch von Neudorf ist als Herkunftsort der Ort Ebmeth (bei Frohnau) angegeben. Tatsächlich trifft man in historischen Dokumenten bereits im frühen 17. Jahrhundert in Dokumenten der Nachbargemeinde Frohnau auf den Nachnamen "Lugner". "Lugner" ist der von Ämtern und Priestern notierte Name der Familie. Erst ab etwa 1660 werden Familienangehörige, in Grundbüchern und Matriken oft auch "Lugert" oder "Lughart" genannt. In Frohnau und Lauterbach findet man Familien, die sich "Lugert" nennen. Die Neudorfer Familien dagegen blieben bei "Lugner".





    Geburt:
    Wir kennen Jacob Lug(n)ers genaues Geburtsjahr nicht, können jedoch sein Alter im Jahr 1610, als er im Grundbuch als Käufer der beiden Neudorfer Berghöfe notiert wird, auf mindestens 30 Jahre schätzen. Lt. Grundbuchangaben hatte er sich zuvor bereits mehrere Male um die Höfe beworben und besaß die notwendigen Mittel zu deren Erwerb, dürfte also eher schon älter gewesen sein. Für ein früheres Geburtsjahr - um 1560/1570 - spricht auch, dass Jakob bereits im Jahr 1629 einen Teil seines Grundbesitzes an Sohn Hans übergeben konnte, der ebenfalls zu diesem Zeitpunkt volljährig gewesen und um 1600 geboren sein muss. Zudem stellte sich heraus, dass Jacob einen weiteren, in Frohnau lebenden Sohn namens Matthias Lugner hat, der bereits 1598 geboren wurde.



    Jacob Lugner verstarb zwischen Martini 1637 und Martini 1638 in Schönfeld, was sich aus Notizen im Neudorfer Grundbuch ableiten lässt. Denn 1638 erhalten Jacobs in Schönfeld lebende Söhne Clement und Caspar einen Betrag von Bruder Hans für sein Begräbnis und gleichzeitig werden Zahlungen an Jacob für seinen abgetretenen Hof in Neudorf eingestellt und auf seine Erben verteilt.



    Name:
    Jacobs Nachname ist im Neudorfer Alten Grundbuch zuerst mit "Luger" angegeben, in Folgeeinträgen wird er als "Lueger" bezeichnet. Diesen Nachnamen erhält im Grundbuch auch sein Sohn Hans, bevor in den Matriken von Neudorf und Tiefenbach "Lugner" und "Lugert" auftauchen.

    In den vorliegenden Daten wurde als Jacobs Nachname "Lugner"gewählt, da die ältesten Ebmether und Frohnauer Kirchenbücher sowie die das Original der dortigen Einwohnerliste des Jahres 1650 diese Namensversion angeben. Erst in späteren Matriken wird der Nachname der Familien in Jacobs Herkunftsort als "Lugert" oder "Lugerth" bezeichnet - wogegen sich in Neudorfer, Schönfelder und Tiefenbacher Einträgen "Lugner" finden lässt.

    Grundbucheintrag:
    Im Grundbuch für Neudorf bei Petschau (Nova Ves) ist vermerkt, dass der aus Ebmeth stammende Jacob Luger im Jahr 1610 von der kaiserlichen Bergstadt Schlaggenwald "die zwei öberen Höf zu Neudorff" zum Preis von 1.050 Böhmischen Gulden übernahm. Es handelte sich um zwei Höfe mit Gebäuden und umliegendem Grund (Feldern, Wiesen, Gehölz). Dazu erhielt Jacob das gesamte Hausgerät mit Ausnahme des Geräts, das zum Meierhof gehörte, des Weiteren die auf den Höfen stehenden Tiere (darunter 6 Melkkühe, 4 zweijährlige Ochsen), 4 Bienenstöcke sowie Futter- und Getreidevorräte. Zahlungen für den Hof wurden wie folgt vereinbart: An Michaelis des Jahres 1610 sind 250 Gulden als Anzahlung fällig. In den Folgejahren sollen zum gleichen Termin jeweils 45 Gulden gezahlt werden, bis zur vollständigen Begleichung der Kaufsumme von 1.050 Gulden. Jacob kam sämtlichen Zahlungen zwischen 1610 und 1626 nach und hat bis 1627 insgesamt 970 Gulden gezahlt.

    Die beiden Höfe wurden als "Neudorfer Berghöfe" bezeichnet, weil sie in Richtung Schönfeld/Schlaggenwald und Sangerberg etwas oberhalb des Dorfsees lagen. Sie hatten sich früher in Privatbesitz von Bauern befunden, waren dann jedoch in den Besitz der Bergstadt Schlaggenwald gekommen. Im Grundbuch heißt es, dass Jacob sich mehrere Male bei der Stadt um die Höfe beworben hatte, bis man sie ihm endlich verkaufte. Er erhielt den Zuschlag unter der Auflage, dass mit den beiden Höfen fürderhin verfahren und es gehalten werden solle, wie es "von alters, als noch bauersleut drauf gewohnet, üblich und gebräuchlich gewesen".

    Auf der von Jacob gekauften Gesamtfläche eines Fünfeinhalb-Achtel-Hofs lagen später die Hausnummern Neudorf 92/93, 94/95 und 58/59. In der Ortschronik von Neudorf sowie im Grundbuch ist vermerkt, dass das unbebaute Grundstück Neudorf 3 schon früh vom Besitz abgetrennt worden war. Jacob kaufte somit drei Höfe mit Häusern und umliegendem Grund:

    1) den oberen Berghof mit den späteren Hausnummern Neudorf 92/93
    2) den unteren Berghof mit den späteren Hausnummern, 94/95
    3) den Hof mit den späteren Hausnummern 58/59 (späterer Zuleger-Hof)

    Den oberen Berghof mit zwei Achteln Grund (spätere Hausnummern 92/93) gab Jacob bereits am 9 Juli 1610 an Georg Brandstätter ab. Mit verkauft wurden mehrere Tiere, darunter 3 Kühe, 1 Kalb, 1 Gans. Man teilte sich somit den Besitz, was möglicherweise auf eine Verwandtschaft hindeutet oder auf eine gemeinsame Herkunft. (Anmerkung hierzu: Georgs Nachname wurde auch "Brandstetter" oder "Prandtstätter" geschrieben. Man findet zeitgleich einen Namensvetter in Schönfeld, der aus Schwaz in Tirol stammte. Möglicherweise kam auch Georg aus dieser Region, möglicherweise sogar Jacob Luger selbst.)

    Nach dem Tod des Georg Brandstätter verkaufte seine Witwe den Hof an Johann Grünes, der mit Susanna Lugner, einer Tochter des Jacob Lugner, verheiratet war. Somit fiel der Besitz quasi wieder zurück an die Familie, bis Johann Grünes sich im Jahr 1635 zum Tausch mit Simon Pichl entschloss, ihm den Neudorfer Hof übergab und selbst mit seiner Familie nach Untertiefenbach übersiedelte.

    Der untere Berghof mit der späteren Nummer 94/95 sowie der Hof mit der Nummer 58/59 (späterer Zulegerhof) gingen 1629 anlässlich der Vertreibung des der lutherischen Religion angehörenden Jacob Lugner in den Besitz von dessen Sohn Hans über. Diese beiden Höfe wurden erst später geteilt. 1642 verkaufte Hans Lugner sie an die Familie Stowasser und übersiedelte nach Obertiefenbach auf den Hof mit der Nummer 7. (Auf dem Grundstück mit der heutigen Nummer Neudorf 91 baute ein Bruder des Hans Lugner ein Haus, gab dieses jedoch auch bereits im Jahr 1634 wieder ab und zog nach Schönfeld um. Die Käufer dieses Grundstücks waren Bartholomäus und Georg Hochberger.)



    Grundbucheintrag:
    Nicht lange nach der Übernahme der beiden Neudorfer Berghöfe - nämlich am 9 Juli 1610 - verkauft Jacob Lugner den oberen Berghof, der die Fläche der Höfe Neudorf 92 und 93 umfasste, zum Preis von 550 Gulden an Georg Brandstetter. Georg zahlte in den folgenden Jahren insgesamt 350 Gulden an Jacob:

    Michaelis 1610: 125 Gulden
    Michaelis 1611: 22,5 Gulden
    Michaelis 1612: 22,5 Gulden
    Michaelis 1613: 22,5 Gulden
    Michaelis 1614: 22,5 Gulden
    Michaelis 1615: 22,5 Gulden
    Michaelis 1616: 22,5 Gulden
    Michaelis 1617: 22,5 Gulden
    Michaelis 1618: 22,5 Gulden
    Michaelis 1619: 22,5 Gulden
    Michaelis 1620: 22,5 Gulden

    Im Urbar des Jahres 1615 der Stadt Petschau ist angegeben, dass die Bauern Georg Brandstätter und Jakob Lueger gemeinsam Zinsen zu zahlen hatten für Höfe auf einer Fläche von fünfeinhalb Achtel. Im Obligationsbuch (Schuldenbuch) gibt es weiterhin einen Vermerk über eine Beschwerde des Georg Brandstetter, sein Besitz sei kleiner als der des Jacob, somit solle auch der Grundzins für ihn verringert werden und nicht die Hälfte des Gesamtzinses betragen. Dieser Beschwerde wurde stattgegeben.

    1621 verkaufte Georg Brandstetters Witwe den Hof an Jacobs Schwiegersohn Hans Grünes, der damit die Zahlungsverpflichtungen für noch offene Raten an Jacob übernahm. Da die Zahlungen nach dem Verkauf des Hofs an Hans Grünes nicht mehr regelmäßig erfolgten, klagte Jacob offensichtlich bereits 1625 auf dem Amt sein Recht ein und ließ Zahlungsfristen setzen. Denn seit 1625 liefen die Zahlungen über das Amt, das vom Schuldner die Beträge für Jacob Lugner entgegen nahm und letzterem auszahlte. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Unstimmigkeiten in Zusammenhang mit dem Verlassen des Ortes Neudorf standen.

    Ein Eintrag im Grundbuch an Martini 1630 besagt, dass Jacob Lugner zu diesem Termin die letzte Ratenzahlung aus dem 1610 erfolgten Verkauf an Georg Brandstätter erhielt, dann jedoch von dessen Nachfolger.

    Religion:
    Jacob war überzeugter Protestant. Er gab dieses Bekenntnis aus Überzeugung auch dann nicht auf, als 1629 in Neudorf die katholische Religion wieder eingeführt wurde. Daher musste er seinen Besitz in Neudorf an seinen Sohn Hans übergeben, der aller Wahrscheinlichkeit nach konvertierte.

    Es ist nicht belegbar, wo Jacob nach 1629 lebte. Doch verzog er wohl nach Schönfeld zu seinen Söhnen Caspar und Clement. Denn diese erhielten ein Begräbnisgeld im Jahr 1638, zudem ist bekannt, dass die Lutheraner in Schönfeld länger geduldet bzw. nicht zum Konvertieren gezwungen wurden.

    Grundbucheintrag:
    Seinen gesamten Besitz am unteren der beiden Berghöfe (3/8 Hof mit den späteren Hausnummern 94/95) sowie am gegenüber des Sees liegenden Hofs (spätere Nummern 58/59) übergab Jacob im Juli 1629 an seinen Sohn Johann Lugner (Hanns Lueger). Er selbst hatte sich entschlossen, Neudorf wegen der strikten Einführung des Katholizismus im Ort zu verlassen. Im Grundbuch heißt es hierzu, dass Hans Lugner auf dem Amt erschien und dort bekannt gab, "dass Jacob Lueger der religion halber lieber weichen, dann solche annehmen wöllen". Dass Sohn Hans im Ort Neudorf bleiben durfte, kann nur so erklärt werden, dass dieser zum katholischen Glauben konvertierte.

    Hans erhielt vom Vater Gebäude und Ländereien zusammen mit 3 Pferden, 1 Kuh, 3 Kälbern, 3 heurigen (diesjährigen) Kälbern, 2 Ziegen, 3 Schweinen und Haus- sowie Ackergerät zum Preis von 600 Gulden. Die Ratenzahlungen an den Vater sollten - so wurde es festgelegt - in Form von Getreide und Geldbeträgen erfolgen. Jacob bedingte sich zudem Unterbringung und freie Herberge für sich und seine Frau "auf ihr lebtag" aus, so er"über kurz oder lang sich auß begnadung der obrigkeit oder durch annehmung der religion wieder zur stell komben und [sich] bei dem seinig aufhalden wolte".

    Hans übernahm mit dem Hof nicht nur die Ratenzahlungen an den Vater, sondern auch noch dessen Schulden bzw. offene Zahlungen an das Amt. Es wurden folgende offene Beträge im Grundbuch festgehalten: 60 Gulden für Sohn Clement, 15 Gulden für Sohn Caspar, 12 Gulden für Georg Roths Waisen, 15 Gulden für Rupert [...] in Rabensgrün, der gleichfalls der Religion halber verwiesen wurde, und 48 Gulden für Blasius Köchl in Walsbach, Hauptmann in Vogtland.

    Sohn Hans Lugner behielt den Hof am Willausenweg (der alten Landstraße zwischen Neudorf und Schönfeld) bis zum Jahr 1642, als er ihn schließlich für 800 Gulden an Martin Stowasser verkaufte. Er selbst zog danach um auf den Hof Obertiefenbach 7, der bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen im Besitz der Familie Lugner blieb und daher mit Fug und Recht Lugnerhof genannt werden kann. Der Hof ist heute wie die gesamte Ortschaft Obertiefenbach nicht mehr vorhanden.

    Gestorben:
    Die Ratenzahlungen, die Sohn Hans nach der Hofübernahme an den Vater zu leisten hat, enden lt. Altem Grundbuch von Neudorf an Martini 1637. Ein weiterer Eintrag im Grundbuch besagt, dass die im benachbarten Schönfeld lebenden "Lugner-Gebrüder" Clement und Caspar zu Martini 1638 ein Begräbnisgeld für den Vater sowie eine Auslagenerstattung in Höhe von 28 Gulden und 30 Kreuzern erhalten haben. Jacob ist somit zwischen November 1637 und November 1638 verstorben.

    Hat Jacob bei seinen Söhnen in Schönfeld gewohnt, die die Beerdigung ausgerichtet haben? Durfte er als Protestant auch nach 1630 in Schönfeld leben? Einen Beleg für das Sterbedatum gibt es nicht, da die Sterbematriken für den fraglichen Zeitraum nicht regelmäßig geführt sind. Doch findet man in der ab 1836 erstellten Schönfelder Chronik auf Seite 12 die Information, dass bis zum Jahr 1659 einzelne Familien im Ort noch der lutherischen Religion zugetan waren. Sie mussten zwar die Kinder katholisch taufen lassen, konvertierten aber nicht selbst und nutzten die Schönfelder Katharinenkirche teils auch noch für eigene Gottesdienste. Auch weisen die Schönfelder Matriken noch mindestens bis 1638 Hinweise auf Lutheraner auf.

    Deshalb und aufgrund der Zahlung des Begräbnisgeldes an die in Schönfeld lebenden Söhne kann man davon ausgehen, dass Jakob von Neudorf, aus dem er wegen seines Glaubens vertrieben worden war, nach Schönfeld verzogen ist und dass der Sterbeort Jacobs Schönfeld war. Zeitweilig nahm auch Jacobs Sohn Matthias Gelder für den Vater entgegen, möglicherweise hat Jacob auch teilweise bei ihm in Frohnau gewohnt. Matthias besaß dort einen halben Hof.

    Jacob heiratete nicht bekannt um 1590 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien). und gestorben. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  nicht bekannt und gestorben.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

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    • _UID: DB98CD2BBD104557A05B788DCBA5FE8ACCF9

    Notizen:

    Verheiratet:
    Dass Jacob verheiratet war, können wir daraus schließen, dass er Kinder hatte, von denen sieben aus dem Neudorfer Grundbuch belegt sind. Anhand des Alters der Kinder, ableitbar von ihren Heiratsdaten, kann man davon ausgehen, dass einige von ihnen bereits vor seinem Umzug nach Neudorf in Ebmeth geboren wurden und dass Jacob spätestens um 1598 - dem Geburtsjahr seines Sohnes Matthias - bereits verheiratet war.

    Ob er ein oder zwei Mal verheiratet war und wo er heiratete, ist nicht bekannt. Auch wissen wir nicht, ob alle Kinder aus ein- und derselben Ehe stammen und ob bereits seine Vorfahren in der Region Frohnau/Ebmeth lebten. Leider existieren für die fragliche Zeit keine Belege.

    Folgende Kinder werden in Grundbüchern für Neudorf und Tiefenbach als Jacobs Kinder aufgeführt:

    - Hans Lugner, wohnhaft in Neudorf und später in Obertiefenbach
    - Clemens Lugner, wohnhaft in Schönfeld
    - Caspar Lugner, wohnhaft in Schönfeld
    - Matthias Lugner, wohnhaft in Frohnau
    - Ursula Lugner, wohnhaft in Neudorf, verheiratet mit Andreas Hubl
    - Gertraudt Lugner, wohnhaft in Neudorf, verheiratet mit Matthias Schmiedl
    - Susanna Lugner, wohnhaft in Neudorf und später in Untertiefenbach, verheiratet mit Johann Krines (Grünes)






    Kinder:
    1. 1. Lugner (Ebmeth) Clement wurde geboren um 1598 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben am 8 Mai 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien); wurde beigesetzt in Jun 1645 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).
    2. Lugner (Ebmeth) Matthias wurde geboren um 1598 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben am 16 Mrz 1667 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien).
    3. Lueger (Ebmeth) Susanna wurde geboren um 1600 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    4. Lueger (Ebmeth) Hans wurde geboren in 1602 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben nach Jun 1685 in Obertiefenbach (Horní Hluboká, Sokolov, Tschechien), nicht mehr existent.
    5. Lueger (Ebmeth) Gertraudt wurde geboren um 1605 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    6. Lugner (Neudorf 94\95 und 58) Ursula wurde geboren um 1610 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); und gestorben.
    7. Lueger (Neudorf 94\95 und 58) Caspar wurde geboren um 1612 in Neudorf (Nová Ves, Sokolov, Tschechien); gestorben nach 1674 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).


Generation: 3

  1. 4.  Lugner\Lueger\Lugert (Frohnau) N.N. wurde geboren um 1540; und gestorben.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • _COLOR: 2
    • _UID: 3EBD6A0F260C4BD5AF356D59B765475E3166

    Notizen:

    Die Person ist fiktiv und wurde eingerichtet, um eine mögliche Verwandtschaft von Jacob Lueger und Peter Lugner anzudeuten.

    Es ist nicht gänzlich geklärt, ob diese beiden Personen verwandt sind, doch es ist hoch wahrscheinlich, wenn man die Herkunftsorte Frohnau und Ebmeth betrachtet. Dort gibt es zu Anfang des 17. Jahrhunderts mehrere Familien mit dem Nachnamen Lugner. Die Linien benennen sich später um in Lugert(h). Jacob dagegen wird zuerst mit dem Nachnamen Lueger in Neudorf geführt, wobei seine Nachkommen sich später wieder Lugner nennen und nur einzelne Linien ein Lugert übernehmen.

    Kinder:
    1. 2. Lueger (Ebmeth\Frohnau) Jacob wurde geboren um 1570 in Ebmeth/Ebnet (Rovná, Sokolov, Tschechien); gestorben in 1638 in Schönfeld (Krásno nad Teplou, Sokolov, Tschechien).
    2. Lugner (Frohnau) Peter wurde geboren in 1580 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien); gestorben am 25 Feb 1667 in Frohnau (Vranov, Sokolov, Tschechien).